Säkularismus bezeichnet eine Weltanschauung, die sich auf die
Immanenz und
Verweltlichung der
Gesellschaft beschränkt und auf darüber hinausgehende,
religiöse Fragen verzichtet. Sie erwächst aus zwei Prozessen: zum einen aus der
Säkularisierung, also dem mentalen Prozess der
Trennung zwischen Religion und Staat, zum anderen aus der
Säkularisation, dem konkreten Prozess der Ablösung der weltlichen Macht religiöser Institutionen. Der Begriff wurde von dem Theologen
Friedrich Gogarten (1887–1967) geprägt und unter anderem eingeführt, um eine Aussöhnung der
christlichen Kirchen mit der Säkularisierung zu ermöglichen. Die religiöse Seite betrachtet die dem Begriff des Säkularismus zugrunde liegenden Weltanschauungen meist als
ideologisch – was Kritiker ihr wiederum als ebensolche Ideologie vorwerfen.