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Szlachta
Die Szlachta , (vom Althochdeutschen slahta „Geschlecht“), im deutschen Alltagsgebrauch nur Schlachta, ist die Bezeichnung für den polnischen Landadel als Gegenstück zum polnischen Hochadel, was falsch ist. In der polnischen Sprache gibt es kein anderes Wort für "Adel", als das Wort "Szlachta". Alle Adelsstände in der polnischen Sprache werden als Szlachta/Adel bezeichnet. Sie nahm im europäischen Maßstab eine gesellschaftliche Ausnahmestellung ein, weil sie (je nach Region) 8-15 % der Bevölkerung umfasste und im Königreich Polen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft so sehr dominierte, dass sich das Königreich in eine Adelsrepublik verwandelte. Auf dem Höhepunkt einer für das Staatswesen tödlichen Adelsomnipotenz subsumierte ihre Kultur, der Sarmatismus, die Gesamtheit der Rechte, die der Szlachta seit den Frühzeiten durch die Jahrhunderte zugefallen waren, unter dem Begriff "Goldene Freiheit" und machte ihn zum Kernbegriff der polnischen Verfassungsgeschichte. Dass gegen Ende des 18. Jahrhunderts jeder sechste Pole ein Szlachcic - ein polnischer Landadliger - war, prägt das Bewusstsein der modernen polnischen Nation ebenso nachhaltig wie die selbstkritische Frage, ob es nicht gerade diese Dominanz des Landadels - die spezifische von oligarchischem Klüngel und Standesegoismus bestimmte Verfasstheit der Adelsrepublik - gewesen sein könnte, die zwischen 1772 und 1795 zu deren Untergang führte.

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