Die
Systembiologie (Synonym:
Systeomik, , oder ) ist ein Zweig der
Biowissenschaften, der versucht, biologische
Organismen in ihrer Gesamtheit zu verstehen. Das Ziel ist, ein integriertes Bild aller regulatorischen Prozesse über alle Ebenen, vom
Genom über das
Proteom, zu den
Organellen bis hin zum
Verhalten und zur
Biomechanik des Gesamtorganismus zu bekommen. Wesentliche Methoden zu diesem Zweck stammen aus der
Systemtheorie und ihren Teilgebieten. Da aber die mathematisch-analytische Seite der Systembiologie nicht perfekt ist, kommen als Forschungsmethoden häufig
Computersimulationen und
Heuristiken zum Einsatz. Die Systembiologie führt die Zeit als wichtigen Faktor wieder in die
Molekularbiologie ein, welche Überlegungen über den exakten zeitlichen Ablauf von Reaktionen bisher eher vermied, ganz im Gegensatz zur
Biochemie. Die Systembiologie kehrt zur biochemischen Sichtweise der Welt zurück, macht sich Gedanken über Prozesse und wie diese sich im Laufe der Zeit verändern, jedoch mit einer radikalen Erweiterung der Skala. In der Systembiologie werden tausende
Reaktanten beobachtet, wodurch Systembiologie in einer deutlich dynamischeren Sichtweise der Biologie resultiert als die der klassischen
Molekularbiologie oder
Genetik.