Mit
Schielen oder
Strabismus ( ,Schielen‘) wird eine
Augenmuskelgleichgewichtsstörung bezeichnet, die sich in einer Fehlstellung beider
Augen zueinander ausdrückt. Hierbei weicht die Richtung ihrer
Gesichtslinien beim Betrachten (
Fixieren) eines Objektes zeitweise oder dauerhaft voneinander ab. Ausmaß und Form dieser Fehlstellung können, auch in Abhängigkeit von der Objektentfernung und Blickrichtung, sehr unterschiedlich sein, sind mit verschiedenen Methoden relativ genau messbar und ergeben als Resultat einen oder mehrere sogenannte
Schielwinkel. Es gibt Formen von Schielen, die in der Regel nicht krankhaft, sondern lediglich Ausdruck einer
Normvariante sind. Sie stellen die physiologische Abweichung von einer Idealform dar. Viele Schielformen sind jedoch eine ernsthafte Erkrankung mit schweren funktionellen
Sehbehinderungen und gehen als solche weit über ein rein kosmetisches Problem hinaus. Sie können dabei angeboren, durch einen Unfall erworben oder im Zuge anderer Erkrankungen (beispielsweise
Albinismus oder
Schlaganfall) entstanden sein. Frühkindlichen und angeborenen Schielformen ist zu eigen, dass ein möglichst früher und konsequenter Behandlungsbeginn eine entscheidende Voraussetzung für eine Verbesserung oder gar Heilung darstellt.