Ritualisierung bezeichnet in der
Ethologie einen Vorgang, dessen Ergebnis man als
Verständigung durch Körpersprache beschreiben kann. Durch den Prozess der Ritualisierung kann im Verlauf der
Stammesgeschichte eine Abfolge von
Verhaltensmustern, die für die wechselseitige Verständigung zum Beispiel während der
Balz und vor dem Beginn der
Begattung, in
Rangordnungskämpfen oder beim
Territorialverhalten wichtig ist, immer ausgeprägter („auffälliger“) in Erscheinung treten. Zu den Veränderungen, die schließlich zu höherer Auffälligkeit der Verhaltensweisen führen, gehören u. a. rhythmische Wiederholungen von Bewegungen oder von Lautäußerungen. Ferner können Verhaltensweisen im Prozess der Ritualisierung einen Funktionswandel erleben: Beispielsweise kann eine für das Individuum lebenswichtige Aktivität wie die Nahrungsaufnahme zusätzlich die Funktion eines sozialen Signals gewinnen.