Die
Revolutionären Sozialisten Österreichs wurden nach den
Februarkämpfen 1934 und dem Verbot der
Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) vom nach Brünn geflüchteten
Otto Bauer und dessen
Auslandsbüro der österreichischen Sozialdemokraten (ALÖS) als Nachfolgeorganisation der SDAP anerkannt und unterstützt. Nachdem der erste Vorsitzende
Manfred Ackermann 1934 und im Jänner 1935 auch sein Nachfolger
Karl Hans Sailer verhaftet worden waren, übernahm
Joseph Buttinger, Bezirksparteisekretär aus
Kärnten, die Organisation und gliederte sie zu einer konspirativen Kaderpartei um. 1938 flüchtete Buttinger mit einer kleinen Zahl an R.S.-Funktionären (
Podlipnig, Hubeny, Bauer II) nach Brüssel, wo die
Revolutionären Sozialisten und das
Auslandsbüro der österreichischen Sozialdemokraten (ALÖS) zur
Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten (AVOES) unter Buttingers Führung verschmolzen wurden. Die Auslandsführung der RS sahen in der
Annexion Österreichs einen „geschichtlichen Fortschritt“, und den Kampf für die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Österreichs als „reaktionär“ (vgl. „Sozialistischer Kampf“). Die AVOES sah sich als Organisation, die nach dem Niedergang des Hitlerregimes einer autonomen sozialistischen Revolution in Österreich und Deutschland den Rücken freihalten sollte und lehnte – um Abhängigkeiten zu vermeiden – sowohl eine Zusammenarbeit mit den Gastländern, als auch mit anderen österreichischen Exilorganisationen ab. 1945 benützte die
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) nach der Neugründung den Untertitel
Sozialdemokraten und Revolutionäre Sozialisten, der jedoch bald aufgegeben wurde.