Die
Psychophysik stellt eines der
wissenschaftshistorisch ältesten psychologischen Forschungsgebiete dar. Sie bezieht sich auf die gesetzmäßigen Wechselbeziehungen zwischen subjektivem psychischen (mentalen) Erleben und quantitativ messbaren, also objektiven physikalischen
Reizen als den auslösenden Prozessen. Die Psychophysik wurde 1860 als Teilgebiet der
experimentellen Psychologie von
Gustav Theodor Fechner begründet und stützt sich auf die Vorarbeiten von
Ernst Heinrich Weber. Sie wird bisweilen auch als Teilgebiet der
Sinnesphysiologie,
Wahrnehmungspsychologie oder der
Psychophysiologie betrachtet und befasst sich z. T. auch mit ästhetischen Fragen des
Geschmacks. Auf Fechner geht die Unterscheidung zwischen
äußerer und
innerer Psychophysik zurück. Während die äußere Psychophysik den Zusammenhang zwischen
Reizungen der
Sinnesorgane und Erleben misst, beschäftigt sich die innere Psychophysik mit den Relationen zwischen neuronalen Prozessen und Erleben. Meist wird unter „Psychophysik“ primär die Untersuchung von Reiz–Erlebenzusammenhängen verstanden, während der Bereich der inneren Psychophysik heute der
kognitiven Neurowissenschaft zugeordnet wird. Diese Zuordnungen resultieren aus der Tatsache, dass Fechner die innere Psychophysik nur theoretisch postulieren, aber aufgrund fehlender
neurowissenschaftlicher Methoden nicht an ihr forschen konnte.