Die
Pestepidemien in Norwegen haben die politische Landkarte
Skandinaviens tiefgreifend beeinflusst. Ähnlich wie der Ausbruch der
Pest in anderen Teilen Europas um die Mitte des 14. Jahrhunderts hatte diese
Pandemie weitreichende Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft des Landes. Die erste Pestepidemie von 1348 wird in
Norwegen svartedauden (
Schwarzer Tod) genannt. Die
Epidemien führten letztlich zum Verlust der Eigenstaatlichkeit Norwegens für lange Zeit und damit zum Verlust seiner Sprache
Norrønt. Außerdem ist die Geschichte der Pest in Norwegen gut erforscht. Zusammen mit den neueren Forschungsergebnissen im Zusammenhang mit der Pest während des
Vietnamkrieges ergibt sich ein gutes Bild über die Bedingungen und die gesellschaftlichen Zusammenhänge der Ausbreitung der Pest in den verschiedenen Jahrhunderten des
späten Mittelalters und der
frühen Neuzeit.