Die
Musiktheorie im antiken Griechenland war hochentwickelt. Bemüht war man bereits um die Ausformulierung eines
Tonsystems, verwendete eine differenzierte Notierung der Tonhöhen und führte ausgiebige Diskussionen über mögliche ethische und charakterliche Gehalte der Musik und des Musizierens. Den Theoretikern des
Abendlandes, im frühen
Mittelalter sowie auch erneut in der
Renaissance, galt die antik-griechische Musiktheorie als Ausgangspunkt. Severinus
Boethius etwa gilt als der Bote antiker Musikauffassungen für das frühe Mittelalter; in der Renaissance gab vor allem die neu entdeckte
Aristoteles-
Rezeption den Anstoß, auch bezüglich der Musik den Blick wieder auf die idealisierte
Antike zu wenden.