Der Begriff Griechische Kolonisation bezeichnet die vor und in der archaischen Epoche der griechischen Antike vom Festland und von den Inseln der Ägäis ausgehende Gründung griechischer Pflanzstädte (Apoikien), durch die vor allem im Küstenbereich von Mittelmeer und Schwarzem Meer die griechische Sprache, Kultur und Polis-Ordnung verbreitet wurden. Dies geschah wesentlich in zwei Phasen, nämlich im Zuge der vor allem die kleinasiatischen Küstenräume betreffenden „Ionischen Kolonisation“, die im 11. und 10. Jahrhundert v. Chr. dem Ende der mykenischen Kultur folgte, sowie im Rahmen der „Großen Kolonisation“ vom 8. bis ins 6. Jahrhundert v. Chr., die zur Folge hatte, dass sich der griechische Siedlungsraum von Spanien bis zum Kaukasus und von Südrussland bis Ägypten erstreckte.