Die
Geschichte des Elsass, einer Region am westlichen Rand des
deutschen Sprachraums, ist geprägt vom fruchtbaren Einfluss zweier der großen Kulturräume Europas: des germanischen (deutschen) und romanischen (französischen). Nach der Völkerwanderung zunächst germanisiert und in die Strömungen der
deutschen Geschichte einbezogen, geriet es seit der Neuzeit zunehmend unter die politische Kontrolle des französischen Königreichs, wobei es verschiedene äußere Formen durchlief. Zu nennen wären das Herzogtum Elsass (7.–8. Jahrhundert), die beiden
Landgrafschaften des Elsass (12.–17. Jahrhundert) und die frühneuzeitliche
französische Provinz Elsass (17.–18. Jahrhundert). Mit der Herausbildung des Nationalstaats seit der
Französischen Revolution verstärkten sich die Spannungen und die Region wechselte schließlich zwischen 1850 und 1950 viermal die Nationalität.