Der Begriff
Exil (
lateinisch Exilium, zu ex(s)ul = in der Fremde weilend, verbannt) bezeichnet die Abwesenheit eines Menschen oder einer
Volksgruppe aus der eigenen
Heimat, die aufgrund von
Ausweisung,
Verbannung,
Vertreibung,
Ausbürgerung,
Zwangsumsiedlung,
religiöser oder
politischer Verfolgung sowie unerträglicher Verhältnisse im Heimatland mit anschließender
Auswanderung hervorgerufen wurde. Das Exil ist daher meist durch Einschränkungen der freien Entfaltung des
Individuums oder einer Bedrohung in der Heimat begründet. Im Gegensatz zur
Deportation finden am neu gewählten Zielort jedoch keine weiteren
Freiheitsbeschränkungen durch den für das Exil verantwortlichen Staat statt. Da das Exil typischerweise auf Unfreiwilligkeit beruht, empfinden
Exilanten ihren Zustand meist als unerwünscht und bedrückend. Sie streben daher in der Regel eine baldige Rückkehr ins Heimatland an, sobald der ursprüngliche Grund für den Gang ins Exil beseitigt ist, etwa durch einen Regierungswechsel.