Als
eponymen Fundort bezeichnet man in der
Archäologie den Ort, der für eine
Ära,
archäologische Kultur, Gruppe oder Stilrichtung namengebend wurde, also ein
Eponym ist. Dieser Ort muss nicht typisch für die jeweilige Kultur sein oder im Zentrum ihrer Verbreitung liegen, sondern war zumeist der erste Platz, an dem die spezifischen
Artefakte gefunden wurden. Begründet wurde dieses Prinzip vom französischen Archäologen
Gabriel de Mortillet in einer Publikation von 1869, in der er archäologische Kulturen des
Paläolithikums nach eponymen Fundplätzen Frankreichs benannte. Neben Fundorten werden auch eponyme Flüsse (
Indus-Kultur,
Theiß-Kultur), Seen (Mondsee-Kultur) oder Landschaften (
Lausitzer Kultur, Wessex-Kultur) für die Namensgebung gewählt.