Deutungshoheit ist die konkrete Umsetzung eines
Letztbegründungs-Anspruches zu Gunsten dessen, was ein Träger der Deutungshoheit als
Berechtigung und/oder
Wahrheit zu erkennen glaubt. Mit dem Anspruch, nur selbst ein Thema richtig deuten zu können, ist der Versuch verbunden, die
öffentliche Meinung innerhalb einer Firma, einer weltanschaulichen Organisation, innerhalb einer Familien-Sippe oder der Gesellschaft als Ganzes zu beeinflussen. Deutungshoheit kann entstehen durch
Manipulierung oder Vereinnahmung der kommunikations-ökonomischen Infrastruktur, sei es durch
Übernahme einer Medienanstalt durch das
Militär oder durch
Zensur-Anweisungen einer staatlichen Abteilung. Die Vereinnahmung kann auch durch die Gestaltungshoheit der
Befehlskette erfolgen, wie etwa im
Militär, innerhalb eines Konzerns, eines Medienbetriebs, einer Arbeitsgruppe oder einer politischen oder weltanschaulichen Sekte. Deutungshoheit kann auch durch Unterschlagung plausibler, jedoch missliebiger
Argumente oder durch Nicht-Entscheiden von vorgetragenen Anliegen erfolgen.