Dekadenz (von
lateinisch „fallen“, „sinken“, französisch „Niedergang“, „Verfall“, über
mittellateinisch decadentia) ist ein ursprünglich
geschichtsphilosophischer Begriff, mit dem Veränderungen in
Gesellschaften und
Kulturen als Verfall, Niedergang bzw. Verkommenheit gedeutet und kritisiert wurden. Der Begriff setzt damit voraus, es gäbe objektiv
bessere oder
wünschenswertere Zustände. Er wurde in der französischen
Historiographie zuerst für den Niedergang Roms gezielt verwendet. In der Geschichtswissenschaft hat man inzwischen den Dekadenzbegriff zur Charakterisierung gesellschaftlicher Entwicklungsabschnitte fallen gelassen. Nur in der
Dekadenzdichtung hat das Wort auch eine positive Bedeutung; im heutigen Sprachgebrauch überwiegt der
abwertende Charakter.