Als
Prägermanisch (auch
Vorgermanisch) bezeichnet die historische Sprachwissenschaft die Abfolge rekonstruierter Sprachzustände zwischen dem westlichen
Indogermanischen des späten 3. und frühen 2. Jahrtausends vor Christus und dem um Christi Geburt gesprochenen, ebenfalls rekonstruierten
Urgermanischen (Protogermanisch). Kennzeichnend für den prägermanischen Sprachzustand ist, dass die im späten ersten Jahrtausend vor Christus vollzogene
Erste Lautverschiebung noch nicht stattgefunden hat. In der deutschsprachigen Literatur wird deswegen auch der Terminus
Protogermanisch vor der Ersten Lautverschiebung verwendet.