Die
Fetialen (
lateinisch fetiales; Singular
fetialis) waren eine Priesterschaft im
antiken Rom, die vor allem in früher Zeit (frühe und mittlere
Römische Republik) für die völkerrechtlichen Außenbeziehungen Roms und deren Zeremonien verantwortlich waren (
ius fetiale). In früher Zeit übten sie auch eine Richtertätigkeit
(iudices) in völkerrechtlichen Fragen aus, aber diese Funktion ging im Verlauf der frühen Republik an den
Senat verloren. Die Anzahl der in
Kooptation ergänzten Priesterschaft betrug 20 Priester. Die Priesterschaft war wahrscheinlich auch
Plebejern zugänglich. Die Gründung der Priesterschaft wird in der Überlieferung verschiedenen
römischen Königen (
Numa Pompilius,
Tullus Hostilius oder
Ancus Marcius) zugeschrieben. Der rechtsarchäologische Befund und die Überlieferung zu den Insignien bzw. Werkzeugen der
fetiales (
sagmina und
vasa vom
Kapitol genommen) legt eine Datierung des überlieferten
ius fetiale in das 6. Jahrhundert v. Chr. nahe.