Christianisierung (v. kirchenlat.:
christianizare) bezeichnet die Ausbreitung des
Christentums als vorherrschende Religion in zuvor mehrheitlich nicht christlich geprägten Regionen oder Ländern. Zwar gab es im
Römischen Reich nach der
konstantinischen Wende hin zum Christentum im frühen
4. Jahrhundert kaum repressive Maßnahmen gegen
Pagane, doch verbesserten sich für Christen die Aufstiegschancen ganz erheblich. Gesetze gegen pagane Kultpraktiken wurden erst ab Ende des 4. Jahrhunderts zunehmend erlassen, als das Christentum zur Staatsreligion im Imperium erhoben wurde. Etwa zeitgleich wurde das äthiopische Königreich von Aksum christlich. Im europäischen
Frühmittelalter wurde die Zwangsbekehrung von kirchlicher Seite offiziell abgelehnt, doch waren die mit militärischen Mitteln vorangetriebenen
Missionierungen teils mit erheblichem Zwang und Gewalt verbunden (wie die
Sachsenkriege). Dagegen erfolgte die Missionierung in Nordeuropa und weiten Teilen Osteuropas weitgehend friedlich.