Die westdeutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre war eine vielschichtige politische Bewegung, die die Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland der 1950er- und 1960er Jahre radikal kritisierte und bekämpfte. Sie war Teil der von den USA ausgehenden Internationalen Studentenbewegung, aber auch von der Frankfurter Schule inspiriert. Ihr Selbstverständnis war zunächst emanzipatorisch, größtenteils antiautoritär gegen die Herrschaft von Menschen über Menschen gerichtet. Es gab dabei entschiedene Ablehnung kommunistischer Systeme, aber teilweise auch Sympathie. Weitere wesentliche Momente waren die Ablehnung der in der Bundesrepublik übergangslos in Machtpositionen verharrenden Generation der Täter des Dritten Reiches und die Überwindung der prüde-bigottenSexualmoral der fünfziger Jahre.