Slawische Burgwälle (
Burgstädte, Gard bzw. Grad)
tsch. hrad/hradište;
slowakisch hrad/hradisko;
pl. gród, oder
gard der auf das
Kentumsprachewort
g'herdh- (
altnordisch garðr,
walisisch -gardd;
dänisch -gaard; ähnlich wie bei
Burg Stargard,
Bialogard) zurückgeht - sind eine charakteristische Form des
Mittelalters im
östlichen Mitteleuropa. Sie haben innerhalb von
slawischen Siedlungskammern eine
zentralörtliche Funktion, sind jedoch kein zwingendes
ethnisches Kennzeichen, denn sie verdanken ihre Entstehung bestimmten Gesellschaftsstrukturen, die auch bei
germanischen Völkern anzutreffen sind. Ungefähr 3000 Anlagen sind bekannt, davon rund 2000 in
Polen, rund 700 in Deutschland (etwa östlich der Elb-Saale-Linie; vgl.
Germania Slavica) und rund 300 in
Böhmen,
Mähren und der
Slowakei.