Die
Serumkrankheit ist eine verzögerte
Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems vom Typ III (Immunkomplexkrankheit) auf in das Gefäßsystem eingebrachte körperfremde Eiweiße und Polysaccharide, beispielsweise wenn Menschen
Antiserum oder
Impfserum tierischer Herkunft injiziert wird. Antiserum dient dem Schutz gegen ein
Gift. Es wird zum Beispiel als
Antivenin gegen Schlangengift aus dem Blut von „Serumpferden“ gewonnen. Impfserum dagegen soll durch „passive Immunisierung“ vor einer
Infektionskrankheit schützen. Selten können Symptome einer Serumkrankheit auch nach einer frischen Infektion, z. B. mit dem
Hepatitis-B-Virus auftreten. Die Symptome der Serumkrankheit werden durch sogenannte
Immunkomplexe verursacht. Diese Immunkomplexe bilden sich, wenn körpereigene
Antikörper an ein
Antigen (ein Fremdeiweiß, z. B. das Antiserum, oder im Falle einer Infektion einem Protein des Krankheitserregers) binden. Die Immunkomplexe lagern sich in Gelenken, in kleinen Gefäßen etc. ab und führen dort zur Aktivierung des
Komplementsystems mit Schädigung und Entzündung der entsprechenden umgebenenden Strukturen. Dies manifestiert sich in der Regel über Tage hinweg mit langsam zunehmender Deutlichkeit.