Als
Selbstkrönung wird eine
Krönung eines in der Regel weltlichen Machthabers bezeichnet, wenn sie durch den zu Krönenden selbst und nicht zum Beispiel von einem
kirchlichen Würdenträger durchgeführt wird. Die Krönung durch einen Bischof stellte in der Neuzeit besonders bei protestantischen Herrschern in Europa ein Problem dar. Als
Summus Episcopus, als Oberster Bischof seines Landes, der keine geistliche Autorität über sich anerkannte, konnte oder wollte er sich von einem "niederrangigen Bischof" nicht krönen lassen, da er sein Amt ausschließlich durch
Gottes Gnade empfangen habe. Konsequenterweise verzichteten viele protestantischen Landesherren auf einen rituellen Krönungsakt und begnügten sich mit einer formellen Thronbesteigung, verbunden mit einer Akklamation oder Huldigung. Die demonstrative Selbstkrönung zweier preußischer Könige fand keine Nachahmer und blieb daher die Ausnahme.