Rudolfsheim-Fünfhaus ist der 15.
Wiener Gemeindebezirk und liegt westlich des Stadtzentrums. Obwohl er ob seiner Lage außerhalb des
Gürtels als Außenbezirk Wiens gilt, ähnelt er in vielem den Innenbezirken: geringe Größe, hohe Bevölkerungsdichte, Altstadtnähe und – ungleich den anderen Außenbezirken – ein fehlender Anteil am
Wiener Grüngürtel. Durch die Trassenführung der Westbahn bedingt, ist der Fünfzehnte von einer starken Nord-Süd-Differenzierung geprägt. Während sich die bis ins Mittelalter zurückreichenden Ortskerne der einstigen Vororte
agglomeration um
Fünfhaus und
Rudolfsheim im Südteil befinden, wurde der Nordteil (
Schmelz), in dem heute etwa mehr als die Hälfte der Bezirksbewohner lebt, erst nach 1850 verstädtert. So ist es wohl der Fragmentierung des Bezirksgebiets zu schulden, dass sich in Rudolfsheim-Fünfhaus kein Lokalpatriotismus herausgebildet hat, der mit dem anderer Außenbezirke wie
Floridsdorf,
Ottakring oder
Meidling vergleichbar wäre. In den letzten Jahren ist allerdings eine Tendenz zu einem wachsenden
Grätzlbewusstsein merkbar, so etwa im
Nibelungenviertel und um die
Reindorfgasse. Früher häufig mit abgewohnten
Gründerzeitvierteln,
Arbeitsmigration und der mittlerweile großteils an den Stadtrand verdrängten
Straßenprostitution assoziiert, gewann der Bezirk seit der Jahrtausendwende wieder im Hinblick auf Einwohnerzahl und Attraktivität. Seine bekanntesten Bauwerke sind der
Westbahnhof, die
Wiener Stadthalle und die
Kirche Maria vom Siege.