Projektion bedeutet Fortleitung, örtliche Verlagerung. Der aus der
Optik stammende Begriff wurde u. a. von der
Neurophysiologie und
Neuroanatomie übernommen. Er ist abgeleitet von lat.
pro = 1) vor, im Angesicht von 2) für; zum Schutz von; und lat.
iacere = werfen; lat.
proiectio = das (räumliche) Hervortretenlassen, Vorwerfen, Ausstrecken (z. B. eines Gliedes); lat.
proicere = vorwerfen, hinwerfen (z. B. Nahrung), hinauswerfen, wegwerfen, verschmähen, sich erniedrigen. Projektion ist definitionsgemäß zunächst ein
physiologischer Begriff, da er eine bestimmte Funktion beschreibt, nämlich z. B. die „Verlegung eines Sinneseindrucks an eine bestimmte Stelle“.
Projektionszentren sind primäre Hirnzentren, auch
primäre Rinde genannt. Diese Zentren können sowohl motorische als auch sensorische Qualitäten besitzen. Damit bezieht sich die Bezeichnung Projektionszentren konkret sowohl auf den
Motorcortex als auch auf die
Sensorischen Projektionszentren.
Projektionsbahnen bestehen aus denjenigen kurzen oder langen Nervenfasern, welche die
spezifische Funktion der jeweils primären Rinde ausmachen. Es handelt sich somit um die spezifisch motorischen, sensorischen oder vegetativen Bahnen, so z. B. um die
Sehstrahlung. Diese Bahnen gaben Anlass für die Bezeichnung
Projektion, da sie sich zu den eher flächenhaft, band- oder fächerförmig ausgebreiteten
Projektionsfeldern „verzweigen“ müssen.