Das
Präzisionsnivellement ist die genaueste Form der terrestrischen
Höhenmessung. Sie erfolgt in der Art des
technischen Nivellements, unterscheidet sich aber in mehreren Punkten:
- Als Nivellierinstrument dienen automatische Nivelliere der höchsten Genauigkeitsklasse, deren Einspielgenauigkeit bei nur einigen Zehntelsekunden liegt.
- Es werden temperaturinvariante Nivellierlatten mit Invar-Teilung verwendet, die regelmäßig im Labor kompariert (auf Maßhaltigkeit überprüft) werden.
- Neueste automatische Verfahren verwenden digital ablesbare Messlatten.
- Standard ist die Verwendung von zwei Latten, abwechselnd für den Rück- und Vorblick des Instruments - siehe Verfahren „Rote Hose“.
- Die Visuren werden wegen der Refraktion auf etwa 30 Meter begrenzt und werden im Rück- und Vorblick genau gleich groß gehalten.
- Die gemessenen Höhenunterschiede müssen wegen der wegabhängigen Änderung der Schwerkraft reduziert werden (theoretischer Schleifenschlussfehler).
- Das übliche Doppelnivellement (die Messstrecke hin und zurück) wird an einem zweiten Tag wiederholt, sodass die Genauigkeit den Bereich von 0,5 mm/km erreicht.