Der Begriff
Poststrukturalismus kennzeichnet unterschiedliche
geistes- und
sozialwissenschaftliche Ansätze und Methoden, die Ende der
1960er Jahre zuerst in Frankreich entstanden und die sich auf unterschiedliche Weise kritisch mit dem Verhältnis von sprachlicher Praxis und sozialer Wirklichkeit auseinandersetzen. Maßgeblich ist dabei die Einsicht, dass die Sprache die Realität nicht bloß abbildet, sondern mittels ihrer
Kategorien und Unterscheidungen auch herstellt. Typischerweise ist mit dieser Perspektive auch eine Abkehr von einer
objektivistischen Sicht auf die Gesellschaft verbunden, die
soziale Tatsachen als notwendig ansieht; stattdessen werden die unterschiedlichen Möglichkeiten (
Kontingenz) gesellschaftlicher Entwicklungen betont.