Der Titel
Patricius wurde im
spätrömischen Reich von
Konstantin dem Großen zu einem hohen Ehrentitel gemacht, der nur an die engsten Vertrauten des
Kaisers verliehen wurde. Diese wurden damit symbolisch mit den Verwandten des Kaisers gleichgestellt. Der Titel wurde später oft an hohe Militärs wie den
magister militum vergeben; der Kreis der Personen, denen der Titel verliehen wurde, wechselte allerdings. In
Westrom kennzeichnete der Titel
patricius spätestens seit
Constantius III. den jeweils mächtigsten
magister militum, der im 5. Jahrhundert in der Regel die Geschicke des Westens bestimmte. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass sich auch nach dem
Untergang des Weströmischen Reiches 476 Heermeister wie
Odoaker und
Theoderich der Große um den Titel bemühten, der im Westen in Kombination mit dem Heermeistertitel
de facto eine fast kaisergleiche Macht verlieh: Der
magister militum et patricius war faktischer Regierungschef. Daneben konnten auch hohe zivile Beamte
patricii sein.