Die
Nissan Motor Ibérica S.A. ist ein
Kraftfahrzeughändler sowie
Automobil- und
Nutzfahrzeughersteller mit Unternehmenshauptsitz im Industriegebiet
Zona Franca der
katalanischen Stadt
Barcelona. Ein weiteres Montagewerk des Unternehmens ist in
Ávila in der Region
Kastilien und León beheimatet. In
Montcada i Reixac in der Provinz
Barcelona werden
Karosserieteile hergestellt und in
Los Corrales de Buelna in der Region
Kantabrien werden
Motoren und
Getriebe produziert. Stand 2010 betrug die Mitarbeiterzahl von Nissan Motor Ibérica 5200 Arbeitnehmer. Die Produktion lag im Rekordjahr 2008 bei 132.149 Fahrzeugen. Nissan-intern wird für das Unternehmen das
Akronym NMISA verwendet. Die Geschichte des Unternehmens geht auf das Jahr 1980 zurück indem das japanische Unternehmen
Nissan Jidosha K.K. eine Aktienmehrheit von 55 Prozent über das spanische Unternehmen
Motor Ibérica S.A. erlangte. Mit diesem Schritt wurde die Zusammenarbeit mit den Konkurrenzunternehmen
Jeep und
Alfa Romeo beendet. Lediglich der Markennamen
Ebro verblieb noch bis Ende der 1980er Jahre in Verwendung. Die Arbeit begann im Gründungsjahr mit der Massenproduktion der
Ebro L-Serie, einem mittelschweren Lastkraftwagen. Mit einer großen Auswahl an Ausstattungsvarianten und verschiedener Aufbauten für Industriebetriebe wie auch für die mittelständischen Betriebe, schaffte es das Unternehmen sich eine Stammkundschaft aufzubauen. Wenige Jahre darauf konnte bereits der Export in benachbarte Länder aufgenommen werden. Die bislang produzierte
Ebro P-Serie wurde eingestellt, während die
Ebro F-Serie weiter produziert wurde. Ab 1982 wurde der
Datsun Cabstar später
Nissan Cabstar produziert, der außerhalb Europas als Nissan Atlas angeboten wurde. 1982 begann mit dem
Datsun Prairie schließlich auch die Produktion von Personenkraftwagen, welchem ab Herbst 1982 der
Datsun Micra und ab Anfang 1983 der
Nissan Patrol folgte. 1986 begann die Produktion des
Nissan Vanette C 22 Van und des
Nissan Vanette Cargo II C22. 1987 wurde die
Ebro F-Serie zum Nissan Ebro Trade, ab 1990 zum
Nissan Trade. Dieser stand in diversen Ausführungen für den zivilen wie auch der kommerziellen Nutzung zur Wahl. Das Modell war nur in Spanien erhältlich. Die nun Nissan Ebro L-Serie war dafür mittlerweile bis in die
Benelux-Staaten über die Vertragshändler Nissans erhältlich. Im Spätjahr 1988 begann die Produktion der neuen Generation des Geländewagens Patrol parallel zur technisch überarbeiteten Vorgängergeneration. Im sogenannten
Badge-Engineering wurde letzterer für die Märkte
Großbritannien,
Australien und
Neuseeland parallel dazu als
Ford Maverick angeboten. Erhältlich war dieser nur als Linkslenker. Ebenso wurde der Prairie im gleichen Jahr durch eine neue Generation ausgetauscht und trug in Europa fortan den Modellnamen
Prairie Pro. Auch die Produktion von Lieferwagenmodelle des Vanette C22 (nur als verglaster Kastenwagen und Kombi) wurde aufgenommen. Mit dem
Nissan Terrano etablierte man einen weiteren Geländewagen auf dem europäischen Markt. Anfang der Neunziger war Nissan wegen der zunehmenden Konkurrenz gezwungen die nun technisch veraltete Nissan Ebro L-Serie zu ersetzen und brachte eine überarbeitete Version auf den Markt, die ab 1995 auch bei den
deutschen und
österreichischen Vertragshändlern zu finden war. Hier war das Modell vorerst als
Nissan L-Serie und später als
Nissan Eco-T bekannt. 1991 wurde die Produktion aller Nissan Vanette C22 Versionen eingestellt, nur noch der Nissan Vanette Cargo II C22 wurde bis Ende 1994 produziert. 1992 kam mit dem
Nissan Serena der zweite Minivan. Zur selben Zeit begann man auch mit der Montage des neuen auf dem Terrano basierenden
Nissan PickUp. In Spanien selbst war er zunächst als
Navara bekannt, in manchen anderen Ländern dagegen setzte sich auch der Name
Frontier durch. Erst gegen 1997 wurde der Modellname innerhalb Europas auf den Modellnamen PickUp vereinheitlicht. Gegen 1993 wurde des Weiteren der Export des nun überarbeiteten
Nissan Trade nach Deutschland aufgenommen. Im selben Jahr begann auch die Produktion des
Nissan Terrano II, der in Europa auch als
Ford Maverick (Europa) vertrieben wurde. Im Jahr darauf erschien dann der
Nissan Vanette E als Lieferwagen Version des Serena. Ab Januar 1995 wurde der Vanette Cargo III HC23 ebenfalls auf Basis des Serena produziert, ab 1996 auch als 5-Sitzer Kleinbus Version. Mitte der Neunziger Jahre wurde nun auch der neue
Nissan Pathfinder auf einigen Märkten etabliert. Vorwiegend war dieser jedoch nur in Spanien und den nordamerikanischen Ländern angeboten worden. Ab 1997 gab es dann auch noch eine Panel-Van-Version des Terrano II für den spanischen und englischen Markt und eine 8-Sitzer Kleinbus Version des Vanette Cargo HC23. Für das darauf folgende Jahr gab es den Terrano II als Sondermodell
Icelander. Dieser war speziell für Offroad-Einsätze konzipiert. Als neues Fahrzeug gab es nun das Nutzfahrzeug
Nissan Cabstar. Ebenso feierte 1998 der neue Patrol GR seine Premiere. Die letzten Modelle des vorigen Jahrtausend waren 1999 die neuen Generationen des Ford Maverick und des Nissan PickUp. Die ersten europäischen Nissan-Modell des 21. Jahrhunderts waren der
Nissan Almera Tino und der
Nissan Atleon. Als Nachfolger des Prairie Pro führte man mit dem Almera Tino die Baureihe der Minivans in Europa fort. 2001 wurde die Produktion des beliebteren Serena und des Vanette Cargo HC23 eingestellt. Als Nachfolger für diese Modelle wurde der
Nissan Primastar eingeführt, welcher bei Nissan Motor Iberica in der
Kleinbus Version produziert wird. Der Vanette E wurde noch bis Ende 2002 produziert. Einen Nachfolger gab es erst ab Sommer 2003 mit dem bei
Renault gebauten
Nissan Kubistar. Im Februar 2002 begann die Produktion der
KleinbusVarianten des
Interstar. Der Interstar ersetzte im Modellprogramm den
Nissan Urvan und den Nissan Trade, welcher nur noch als
Pritschenwagen bis 2004 für den mitteleuropäischen Markt gebaut wurde. Die Geländewägen
Nissan Navara und
Nissan Pathfinder werden seit Januar 2005 gebaut und bauen die europäische Produktpalette von Nissan aus. Die nächste Generation des Cabstar wurde von 2006 bis 2013 produziert, ebenso wie das Schwestermodell
Renault Maxity die weitgehend dem japanischen Nissan Atlas entsprachen. Der überarbeitete PickUp wurde in Spanien 2008 aufgelegt. Als Nachfolger des Nissan Kubistar wird seit 2009 der
Nissan NV200 produziert und seit 2011 der
Nissan Evalia, ein Minivan das auf dem NV 200 aufbaut. Der bei Renault gebaute
Nissan NV400 ersetzte 2010 den Interstar. Der Atleon erhielt Mitte 2013 durch den
Nissan NT500 einen Nachfolger und wird auch als
Renault D-Truck produziert. 2014 wurde der Cabstar durch den
Nissan NT300/400 ersetzt, welcher auch wieder als Renault Maxity gebaut wird. Die 2.Generation des
Nissan Primastar wird seither in den Standardvarianten ebenfalls bei Nissan Motor Ibérica produziert. Ebenso wie der in und für Europa entwickelte
Nissan Pulsar (Europa) als Nachfolger des
Nissan Tiida. Im Hafengebiet Barcelonas wird des Weiteren die Umrüstung und das Rebadging (Umplakettieren) der Importfahrzeuge auf die europäischen Vorschriften vorgenommen. So zum Beispiel auch beim
Nissan 100NX (Pulsar NX),
Nissan 200SX (Silvia),
Nissan 280ZX (Fairlady Z),
Nissan 300ZX (Fairlady Z),
Nissan 350Z (Fairlady Z),
Nissan 370Z (Fairlady Z),
Nissan Almera (Pulsar),
Nissan Bluebird,
Nissan Cube,
Nissan Laurel,
Nissan Maxima QX,
Nissan Note (Tone),
Nissan Pixo,
Nissan Primera,
Nissan Stanza (Stanza/Auster),
Nissan Sunny und dem
Nissan X-Trail.