Das
Nandareich wurde in der Mitte des
4. Jahrhunderts v. Chr. in
Magadha im Nordosten Indiens gegründet. Trotz seiner Kurzlebigkeit wird es hoch eingeschätzt, da es mit seinen politischen, finanziellen und militärischen Maßnahmen den Boden für die
Maurya bereitete. Der erste Nanda war Mahapadma, angeblich der Sohn eines
Shishunaga-Königs mit einer
Shudra-Frau oder auch der eines Barbiers und einer Kurtisane, was gleichbedeutend mit einer niedrigen Herkunft war. Er vernichtete die
Kshatriyas, d. h. den Adel und die bisherigen Königshäuser; seine acht Söhne folgten ihm auf den Thron. Die neun Nandas galten in der späteren Literatur als Inbegriff der Habgier: Es heißt, dass sie das Gold aus fremden Ländern und aus dem eigenen Volk herauspressten, was auf eine rigorose Steuereintreibung hindeutet. Ihr Heer soll laut
Curtius Rufus 200.000 Fußsoldaten, 20.000 Reiter, 2.000 Kriegswagen und 3.000 Elefanten gezählt haben. In einer späteren Inschrift wird auch die Eroberung von
Kalinga erwähnt, was dem heutigen
Orissa entspricht. Das Nandareich wurde nach griechischen und indischen Quellen kurz nach
Alexanders Einfall in Indien von dem
Mauryareich unter
Chandragupta und seinem Mentor
Kautilya abgelöst.