Der Legende nach soll die ägyptische Medizin von dem Beamten und
Hohepriester Imhotep begründet worden sein, der auch als Erfinder der ägyptischen Schrift gilt und in späterer Zeit als Heilgott verehrt wurde. In der
Spätzeit entwickelte sich ein Imhotep-Kult, der zum Bau zahlreicher
Tempel und
Kapellen führte. Diese wurden zu
Wallfahrtsorten für Kranke und dienten als Vorbilder für die
Asklepieions im
antiken Griechenland. In
Alexandria, der Hauptstadt des
Ptolemäerreiches, erreichte die altägyptische Medizin ihre letzte Blütephase. Die Stadt galt als Zentrum für Kultur und Wissenschaft der Antike und zugleich als berühmte Ausbildungsstätte für Ärzte. Hier übte sie großen Einfluss auf die Heilkunst im antiken Griechenland, und damit auch auf die
Europas aus. In der
Bibliothek von Alexandria befanden sich vermutlich zahlreiche ägyptische medizinische Handschriften, die mit der Zerstörung des Gebäudes für immer verloren gingen.