Die
Levalloistechnik (auch
Schildkern-Technik) war die typische
Abschlagtechnik des
Neandertalers bei der Bearbeitung von
Feuerstein. Sie ist bereits während des
Acheuléen im Vorfeld der
Saaleeiszeit seit mindestens 200.000 Jahren belegt. Daher schlug
Gerhard Bosinski im Jahre 1965 vor, die Epoche des
Mittelpaläolithikums (=
Mittlere Altsteinzeit, traditionell etwa von 100.000 bis 40.000 vor heute) bereits mit dem Auftreten der Levallois-Technik beginnen zu lassen (also vor über 200.000 Jahren). Diese Definition des Mittelpaläolithikums hat sich seitdem auch international durchgesetzt. Benannt wurde die Levalloistechnik von französischen Archäologen zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Funden in einem Vorort von
Paris,
Levallois-Perret. In den 1920er Jahren führte
Henri Breuil den Begriff
Levalloisien ein, der heute als Chronostufe jedoch nicht mehr verwendet wird. Verbreitet war diese Technik im
Acheuléen,
Moustérien und
Châtelperronien, das heißt bis zum Ende des Mittelpaläolithikums.