Lebensreform ist der Oberbegriff für verschiedene
Reformbewegungen, die seit Mitte des
19. Jahrhunderts insbesondere von Deutschland und der Schweiz ausgingen. Gemeinsame Merkmale waren die Kritik an
Industrialisierung beziehungsweise
Materialismus und
Urbanisierung und ein Streben nach dem
Naturzustand. Als bedeutender Vorkämpfer der Lebensreform-Ideen gilt der Maler und Sozialreformer
Karl Wilhelm Diefenbach. Eine übergreifende Organisation besaßen die verschiedenen Bewegungen nicht, dagegen bestanden zahlreiche Vereine. Ob die Reformbewegungen der Lebensreform eher als modern oder als anti-modern und
reaktionär einzuordnen sind, ist in der Literatur umstritten; beide Thesen werden vertreten.