Der
Kosmikerkreis, auch kurz die
Kosmiker, um einige Privatgelehrte wie
Alfred Schuler (1865–1923),
Ludwig Klages (1872–1956) und
Karl Wolfskehl (1869–1948), war eine parareligiöse Intellektuellengruppe in München um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Der Kreis war offen für zahlreiche Gäste wie etwa den holländischen Dichter
Albert Verwey (1865–1937), den Gymnasiallehrer
Ludwig Derleth (1870–1948), den Schriftsteller
Oscar A. H. Schmitz (1873–1931), den Dichter
Stefan George (1868–1933) oder den Buchkünstler
Melchior Lechter (1865–1937). Die Kosmiker spiegelten besonders deutlich gewisse geistige Strömungen des
Fin de siècle wider. Verbunden waren sie durch ihr Interesse für nicht-christliche und zugleich nicht-jüdische Mythen. Einer ihrer wesentlichen Bezugspunkte war das Werk des Schweizer Mythologen
Johann Jakob Bachofen (1815–1887) über frühe
Matriarchate (
Das Mutterrecht, 1861), das sie wiederentdeckten und neu interpretierten. Zu den „Großen“ in ihren Augen zählten aber auch
Johann Wolfgang von Goethe und
Friedrich Nietzsche.