Das
Khanat der Krim entstand während des machtpolitischen Zerfalls der mongolischen
Goldenen Horde im 15. Jahrhundert mit dem Zentrum auf der
Halbinsel Krim. Um etwa 1441 gründeten die
Krimtataren unter der Führung der Giray, einem Adelsgeschlecht der
Dschingisiden, ein eigenes
Khanat, das die Halbinsel Krim, die südlichen Steppengebiete der heutigen
Ukraine, sowie ab 1556 die Gebiete der
Nogaier-Horde zwischen
Asow und
Kuban umfasste. Zeitweilig kam das heute mehrheitlich zu
Russland gehörende Einzugsgebiet des unteren
Don hinzu. Hauptstadt des Reiches wurde das 1454 gegründete
Bachtschyssaraj. Das Khanat der Krimtataren war das einzige der Nachfolgereiche der Goldenen Horde, welches über einen längeren Zeitraum, nämlich bis 1792, existierte. Bis ins 18. Jahrhundert unternahmen die Krimtataren immer wieder Feldzüge in die damals zu
Polen-Litauen gehörende Ukraine, die
Moldau und Russland, bei denen sie vor allem Sklaven erbeuteten, die das wichtigste „Exportgut“ der krimtatarischen Wirtschaft darstellten. Sie betrieben regen Handel mit dem
Osmanischen Reich, dessen Schutzherrschaft sie genossen und wurden zum Hauptverbreiter und -vertreter des
Islams in der Ukraine.