Als
Kapselfrüchte bezeichnet man in der
Botanik einen
Fruchttyp mit einem
Fruchtknoten aus zwei oder mehreren verwachsenen
Fruchtblättern (Karpelle). Kapselfrüchte gehören zu den
Streufrüchten, die sich öffnen (Dehiszenz) und so die
Samen freisetzen. Die Öffnungsstellen oder -linien (Dehiszenzstellen oder -linien) sind im
Fruchtknoten vorgebildet. Sie öffnen sich über die Verholzung oder Eintrocknung des
Perikarps. Dabei schrumpfen die entstehenden Klappen (
Valven) und erweitern den sich in der
Narbenregion bildenden Spalt laufend, auch eine Krümmung der Klappen nach außen ist dadurch möglich. Die
Columella verhindert ein völliges Zerfallen der Frucht, da sich die dort verwachsenen
Septen nicht trennen. Folglich gehören Kapseln zu den Trockenfrüchten. Fleischige Kapseln treten vor allem in den Tropen auf, Beispiele der europäischen Flora sind die
Springkräuter oder die
Spindelsträucher. In Abgrenzung zu den üblichen trockenen Formen werden sie als
Saftkapsel bezeichnet. Kapselfrüchte kommen in fast allen
Pflanzenfamilien vor, sie fehlen jedoch etwa bei den
Rosengewächsen, den
Schmetterlingsblütlern und den
Korbblütlern.