Reichsgraf
Joachim (*
6. September 1530 in
Mattighofen; †
19. März 1600 in
Nürnberg) war ein niederbayerischer Adeliger aus dem wohlhabenden Haus
Ortenburg und regierte von 1551 bis 1600 die
Reichsgrafschaft Ortenburg. Er war der einzige Sohn von Graf
Christoph I. und dessen zweiter Gemahlin Anna
Freiin von Firmian. Joachim galt angesichts seiner Bildung und politischen Beziehungen als eine der gebildetsten und einflussreichsten Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts. Aufgrund seines elterlichen Einflusses setzte er sich bald vehement für die Lehre
Martin Luthers und die Verbreitung des
Protestantismus ein. In seiner kleinen Grafschaft führte Joachim 1563 den evangelischen Glauben ein und gilt seither als
Reformator Ortenburgs. Den daraus entstehenden Konflikt scheute er nicht, mitsamt seiner nur 8000 Hektar umfassenden Grafschaft stemmte er sich über viele Jahrzehnte hinweg erfolgreich gegen die Übermacht des
bayerischen Herzogtums.