Das (jüngere)
Haus Burgund war ein Seitenzweig des französischen
Königshauses Valois, der im
Spätmittelalter zahlreiche Territorien beiderseits der deutsch-französischen Grenze zu einem weitgehend geschlossenen Länderkomplex unter seiner Herrschaft vereinigen konnte. Zeitweise gehörten die
Herzöge von Burgund zu den mächtigsten Fürsten Europas. Obwohl sie für den westlichen Teil ihres Herrschaftsgebiets dem König von
Frankreich und für den östlichen dem
römisch-deutschen Kaiser lehnspflichtig waren, traten sie
de facto als unabhängige Fürsten auf. Der Versuch, ein eigenständiges Königtum zu errichten, scheiterte jedoch mit dem Tod
Karls des Kühnen 1477, des letzten Burgunderherzogs aus dem Haus Valois, und mit seiner Erbtochter
Maria erlosch das Haus 1482.