Die
griechische Tragödie (von ,
tragos, „Bock“ und ,
ode, „Gesang“) entstand im Rahmen der offiziellen Feierlichkeiten in Athen zu Ehren des Weingottes
Dionysos. Der Tyrann
Peisistratos (um 600–528/527 v. Chr) erhob den
Dionysoskult zum Staatskult von Athen und führte die alljährlichen
Großen Dionysien als mehrtägiges Fest ein. Im Jahr 534 v. Chr. führte der Dichter
Thespis hierbei die erste
Tragödie auf, indem er dem singenden und tanzenden Chor des bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. entstandenen
Dithyrambos erstmals einen einzelnen Schauspieler gegenüberstellte. Den zweiten Schauspieler führte
Aischylos in die Tragödie ein, den dritten
Sophokles, wenn nicht bereits Aischylos. Der Zusammenhang mit den Mythen um den Gott Dionysos wurde bald aufgegeben, doch blieb mythische Thematik verbindlich und wurde nur in Ausnahmefällen nicht beachtet.