Das
Faschinenmesser (von ital.
Faschine = Reisigbündel) ist ein breitklingiges
Hiebmesser mit einer meist 50 bis 60 Zentimeter langen, geraden Klinge, das vom letzten Viertel des 18. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts vom Militär Europas in vielen
Waffengattungen eingesetzt wurde. Sie sind oft eine Mischung aus Werkzeug und Waffe und wurden von den
Pionieren beim Bau von militärischen Objekten eingesetzt. Es diente ursprünglich dem Abschlagen von Zweigen und Ästen zum Herstellen von Reisigbündeln, die zum Bau von
Bollwerken und Unterständen benötigt wurden. Oft war die
Klinge mit einer
Sägezahnung versehen, einerseits, um größere Äste zurechtsägen zu können, aber hauptsächlich, um faserige Materialien (z. B. Gurte) zu zertrennen. Im deutschen Sprachgebrauch wird in der Regel unterschieden zwischen Infanterie-, Artillerie- und Pionier-Faschinenmessern. Die Unterschiede liegen zumeist in der Klingenlänge und -breite, wobei die Infanterie zumeist die leichteren und die Pioniere die schwereren Ausführungen verwendeten. Faschinenmesser können nicht nur wie Bajonette, sondern auch wie
Kurzschwerter aussehen. Manche dieser Waffen, z. B. das Kurzschwert der französischen Armee aus dem Jahre 1831 (Bild links), hatten eher den Charakter eines
Seitengewehrs und wurden vom Soldaten zusätzlich zu einem aufpflanzbaren
Bajonett (Dillenbajonett) geführt.