Als
Glazialrelikte (
lat. glacies ‚Eis“;
eiszeitliche Relikte) bezeichnet man kälte- sowie oft auch lichtliebende Pflanzen und Tiere, deren ursprünglicher Verbreitungsschwerpunkt in
arktischen Regionen oder in den Hochgebirgen lag, die sich aber während der
Kaltzeiten im
Pleistozän von ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten in tiefere beziehungsweise südlicher gelegene Regionen ausbreiten konnten. Während der anschließenden Erwärmung mussten sie sich auf klimatisch kühlere Standorte, beispielsweise im Gebirge, zurückziehen. Die verschiedenen Populationen wurden dadurch
biogeographisch voneinander getrennt. Durch die Isolation entwickeln sich die einzelnen
Populationen genetisch auseinander.