Unter
Bauernopfer versteht man im
Schachspiel die freiwillige Preisgabe eines
Bauern mit dem Ziel, ein anderweitiges Äquivalent bzw. einen Vorteil zu erlangen. Motive dazu sind beispielsweise das Öffnen von Linien oder Diagonalen, das Zerstören günstiger gegnerischer Bauernstrukturen, das Aufreißen der gegnerischen Königsstellung oder eine
Feldräumung (was das Spiel übersichtlicher macht und meist beschleunigt). Im
Defensivspiel kann auch die Verminderung eines unvermeidlichen Nachteils Anlass für ein Bauernopfer sein, wenn der Verlust eines Steines droht und ein Schlagen einer eigenen Figur durch den Gegner nur durch die Preisgabe eines Bauern verhindert werden kann. Da beim Schach das Übergewicht von einem Bauern einen partieentscheidenden Vorteil darstellen kann, ist ein Bauernopfer nur dann
rational, wenn der erzielte Vorteil (die
Kompensation) ausreichend hoch ist.