Als
Armer Konrad (auch
Armer Kunz) bezeichnete sich ein Bündnis des
Gemeinen Mannes, das 1514 im Herzogtum
Württemberg aufbegehrte. Entgegen dem verbreiteten Klischee waren es nicht vor allem die im Feudalsystem eingebundenen Bauern, sondern insbesondere Bürger der württembergischen Landstädte, die sich, unterstützt von einigen Geistlichen, gegen die von
Herzog Ulrich und der einflussreichen
Ehrbarkeit betriebene Umverteilungspolitik zu Lasten der
Kleinen Leute und deren fortschreitende Entrechtung erhoben. „Aufgrund seiner Ziele, seiner Organisationsform, seiner Gewaltbereitschaft und der landesweiten Verbindung zwischen bäuerlichem und städtischem Protest und der überterritorialen Ausrichtung“ bezeichnen die Landeshistoriker
Andreas Schmauder und
Wilfried Setzler den Armen Konrad als einen „der größten Aufstände, die das Reich bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hatte.“