Altorthodoxe (häufiger
Altgläubige) ist eine Sammelbezeichnung für religiöse Strömungen und Gruppen innerhalb der russisch-orthodoxen Tradition, die sich ab etwa 1666 und 1667 von der
russischen orthodoxen Großkirche lösten und schließlich völlig von ihr getrennt wurden. Die Altgläubigen wandten sich gegen die Reformen des
Patriarchen Nikon, der ab 1652 Texte und Riten der russisch-orthodoxen Gottesdienste reformierte, um sie griechisch-byzantinischen, südslawischen und den im Bereich der heutigen
Ukraine gebräuchlichen Texten und Riten anzugleichen. Der Protest dagegen verband sich mit einer in gewissen Kreisen bestehenden Vorstellung vom bevorstehenden
Ende der Welt und der Herrschaft des
Antichristen. So wurden die orthodoxe Amtskirche und der mit dieser verbundene Staat in der Folgezeit von den meist radikalen Elementen der Altgläubigen mit der Herrschaft des Antichristen gleichgesetzt.