Politik und Weltgeschehen
Erster Weltkrieg
Politische und diplomatische Entwicklungen
- 1. Januar: Papst Benedikt XV. schlägt allen Kriegsbeteiligten im Ersten Weltkrieg den Austausch der kriegsunfähigen Gefangenen vor.
- 2. Februar: Die drei Teilnehmer am Attentat von Sarajevo, die zum Zeitpunkt der Tat bereits volljährig waren, werden in Sarajevo durch Hängen am Würgegalgen hingerichtet.
- 26. April: Im Londoner Vertrag geht Italien ein Bündnis mit Großbritannien, Frankreich und Russland ein. Für seinen Kriegseintritt gegen die Mittelmächte werden Italien im geheim gehaltenen Vertrag große Gebietsgewinne nach dem Kriegsende in Aussicht gestellt.
- 28. April: Ein Internationaler Frauenfriedenskongress beginnt in Den Haag, angeregt von Anita Augspurg, Lida Gustava Heymann und Aletta Jacobs. Den meisten Frauen wird von ihren Heimatländern die Teilnahme verwehrt oder durch Schikanen sehr erschwert. Höhepunkt des dreitägigen Kongresses ist die Gründung des Internationalen Ausschusses für dauernden Frieden, der 1919 in Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit (Women’s International League for Peace and Freedom) umbenannt wird. Nach dem Kongress reisen zwei Delegationen durch Europa und führen dabei Gespräche mit den Vertretern von 13 Regierungen. Obendrein wird ihnen eine Audienz bei Papst Benedikt XV. gewährt, der sich ebenfalls für den Frieden einsetzt und dabei mehrere Forderungen der Friedensbewegung aufnimmt.
- 3. Mai: Italien kündigt den Dreibund mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn.
- 12. Mai: Das Committee on Alleged German Outrages des britischen War Propaganda Bureau unter dem Vorsitz von James Bryce, 1. Viscount Bryce, veröffentlicht den Bryce-Report über Gräueltaten der deutschen Armee im neutralen Belgien während des Ersten Weltkrieges.
- Mitte Mai: In Folge der Munitionskrise und des negativen Verlaufs der Gallipoli-Kampagne kommt es zu einer Regierungskrise in Großbritannien. Der liberale Premierminister Herbert Henry Asquith bildet daraufhin eine Koalitionsregierung mit den Konservativen unter Andrew Bonar Law. Bedingung für deren Regierungseintritt ist unter anderem der Rücktritt Winston Churchills als Marineminister, der am 18. Mai erfolgt.
- 23. Mai: Obwohl es ursprünglich durch den Dreibund mit den Mittelmächten verbündet war, tritt Italien auf Seite der Entente in den Krieg ein und erklärt Österreich-Ungarn den Krieg. Damit beginnt der Gebirgskrieg 1915–1918 an der Italienfront.
- 27. bis 29. Mai: Bei einem Deutschen-Pogrom in Moskau werden zahlreiche Geschäfte deutscher Kaufleute zerstört und mindestens drei Deutsche getötet. Man wirft ihnen vor, mit ihren Landsleuten zu kollaborieren und das Kriegsgeschehen beeinflusst zu haben.
- 20. August: Italien verkündet dem Osmanischen Reich den Krieg.
- Anfang September: Die Deutsche Afghanistanexpedition unter Leitung von Wilhelm Wassmuss, Werner Otto von Hentig und Oskar von Niedermayer hat das Ziel, Afghanistan zum Kriegseinstieg auf Seiten der Mittelmächte zu bewegen.
- 6. September: Die Mittelmächte Deutschland, Österreich-Ungarn und Bulgarien verbünden sich. Vom Bündnis mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn erhofft sich der bulgarische König Ferdinand I. die Chance, Gebietsverluste seines Landes zu revidieren, die der Friede von Bukarest nach dem Zweiten Balkankrieg mit sich brachte.
- 14. September: Das Osmanische Reich tritt dem Pakt der Mittelmächte bei.
- 14. Oktober: Mit der Kriegserklärung an Serbien tritt das Zarentum Bulgarien auf der Seite der Mittelmächte in den Ersten Weltkrieg ein.
- 29. Oktober: Die französische Regierung unter René Viviani tritt zurück. Aristide Briand wird neuer Ministerpräsident.